2009-01-09

Frostschäden

Der Frischwassertank in meinem Wohnmobil ist randvoll gefüllt, die Aufbaubatterie über eine Brennstoffzelle mit Ladeautomatik gesichert und die Heizung läuft auf kleinster Frostschutzstellung. Alles im grünen Bereich und startklar. Nun gut, eine der beiden Gasflaschen war in der Zwischenzeit leergelutscht, aber die Zweitflasche übernahm problemlos die Gasversorgung. Also war heute mal wieder die Fahrt zum WoMo-Händler meines Vertrauens fällig, um eine neue Gasflaschenfüllung zu erwerben.

Umso überraschter war ich, als ich heute früh eine Schlittschuhbahn unter meinem Wohnmobil vorfand. Das Frostschutzventil hat eine Zwangsentleerung des Frischwassertanks bewirkt. Sollte wegen des Frostschutzes eigentlich nicht sein ...
Die Heizung war ausgefallen, die Innentemperatur betrug nur noch 3 Grad C und die Heizungskontrollanzeige signalisierte einen Fehler. Der Motor der Umwälzpumpe der Heizung hatte sich zwangsabgeschaltet. Ein Blick auf die Ladungsanzeige der Aufbaubatterie zeigte die Ursache auf: nur noch 2% Restkapazität. Sollte wegen der Brennstoffzelle eigentlich nicht sein ...
Ein Blick auf das Kontrollfeld der Brennstoffzelle zeigte keinen Fehlerzustand an. Eigentlich hätte sie die Aufbaubatterie laden müssen ...

Also ein weiterer Anlass, um zum WoMo-Händler meines Vertrauens zu fahren. Dort zeigte zwar ein Blick auf die Methanol-Patrone der Brennstoffzelle noch eine Füllung von ca. 15% an, aber der kundige Werkstattleiter meinte nur lapidar: "Die ist leer!" Eigentlich hätte eine leere Patrone als Fehler angezeigt werden müssen ...

Nach dem Anschließen einer halbvollen (eher: Not-)Patrone ließ sich die Brennstoffzelle weiterhin nicht starten. Ein intensives Studium der Bedienungsanleitung zeigte auf, dass die Brennstoffzelle erst nach 24 Stunden bei Zimmertemperatur wieder funktionstüchtig sein soll.

Konsequenz: Mein WoMo wird die heutige Nacht in der Werkstatt meines WoMo-Händlers verbringen und sich dabei aufwärmen, die Aufbaubatterie wird dabei über ein externes Ladegerät gespeist ... und ich fahre gerade mit der S-Bahn in die Heimat zurück.

2 Kommentare:

Blogger Wolfgang meinte...

Mutig, mutig, voller Frischwassertank im Winter bei -15°! Ich hätte das erst mal mit einer PET-Flasche Wasser in der Spüle ausprobiert.

Was bin ich froh, dass ich in meinem Wohnmobil diese "winterfeste" Technik nicht habe und somit gezwungen bin, meine Tanks zu leeren.

Polymerelektrolytbrennstoffzellen (schönes Wort, ich vermute, so etwas hast Du), arbeiten laut Wikipedia bei einer Betriebstemperatur von 10°-120°, könnte bei Frostschutzbetrieb der Heizung durchaus unterschritten werden.

Übrigens: wieg mal Deine "leere" Gasflasche, bei diesen niedrigen Temperaturen können durchaus noch einige Kilo flüssiges und durch Frost auch druckloses Gas in der Flasche sein.

Noch ein Tip: Ab zum Wintercamping nach Churwalden, schöner Campingplatz mit Gasversorgung am Platz, direkt am Lift, Supermarkt und Restaurants um die Ecke (die Krone war unser Favorit)

So jetzt geh ich mal nachsehen, ob ich noch genügend Frostschutz im Kühler habe ;-)

Viel Grüße
von Anne und Wolfgang

10. Januar 2009 um 00:14  
Anonymous Anonym meinte...

Moin, Wolfgang.

Danke für Deine Infos. Darauf aufbauend habe ich mich in der Zwischenzeit auch noch etwas schlauer zu machen versucht.

Zur PET-Wasser-Flasche in der Spüle: ich wage garnicht, mir vorzustellen, wie mein Wohnmobil nach einem Duschversuch dann aussieht ;-) Nee, lass mal, das Frischwasser brauche ich schon zum Duschen.

Glücklicherweise wurde durch das Auslösen des "Elektronischen Ablaß-Sicherheitsventils" (ELASI) nur der TRUMA-Boiler vom Wasser befreit. Der Frischwassertank blieb gefüllt.

Für meine Brennstoffzelle (EFOY 1200) wird vom Hersteller ein sicherer Betrieb zwischen -20 °C und +40 °C Lufttemperatur garantiert. Vom Frostschutzbetrieb meiner Heizung profitierte aber nur der TRUMA-Boiler, nicht die Brennstoffzelle, da sie im nicht-isolierten Unterboden montiert ist.

Die Gasflaschen scheinen wirklich leer zu sein. Wenn sie noch flüssiges Rest-Gas enthielten, müsste man es doch beim Schütteln der Flaschen schwappen hören. Oder?

Zu Deinem Wintercamping-Tipp (http://pradafenz.ch): Der direkte Gasanschluss ist selbstverständlich schon originell und verlockend, aber nach den Erfahrungen dieses Winters wird es mich wahrscheinlich zukünftig eher in schnee- und frostfreie Regionen im Winter locken ...

Gruß, Volker

13. Januar 2009 um 05:16  

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