2010-10-22

Dunkelkammer

Die größte begehbare Camera Obscura (auf deutsch: Dunkelkammer) dieser Erde ist 1992 in die Kuppel des alten Wasserturms in Mülheim-Broich eingebaut worden.


Das ursprüngliche Konzept einer Camera Obscura sieht eine kleine Öffnung in der Wand eines ansonsten lichtdichten Raumes vor. Durch die Öffnung gelangen Lichtstrahlen, die ein seitenverkehrtes, auf dem Kopf stehendes Bild auf die gegenüberliegende Wand projezieren. Dieses simple Konzept wurde in Mülheim durch einen drehbaren Spiegelkopf, einen kippbaren Spiegel und ein fokussierbares Objektiv deutlich aufgebrezelt. Zu festgelegten Zeiten wird das gesamte System durch fachkundiges Personal vorgeführt und ein Rundum-Schwenk über das westliche Ruhrgebiet erläutert.

In den vier unterhalb liegenden Ebenen des Wasserturms ist ein Museum zur Vorgeschichte des Films beheimatet. Camera Lucida, Schattenspiel, Guckkasten, Faltperspektiven, Anamorphose, Laterna Magica, Lithophanie, Niepce-Kamera, Thaumatrop, Phenakistikop, Zoetrop, Praxinoskop, Daumenkino, Mutoskop, Daguerreotypien


und - als vorläufig krönender Abschluss all dieser Schritte dahin - ein Filmprojektor warten auf interessierte Besucher. "Die Vielfalt der Techniken, mit denen die Menschen seit Jahrhunderten zunächst nur mit Licht und Schatten und später mit ausgeklügelten mechanischen Konstruktionen Bilder von ihrer Welt erzeugten und in Bewegung brachten, scheinen in der heutigen multimedialen Welt archaisch und wirken zugleich magisch." (Ausstellungskatalog "Camera Obscura", Klartext Verlag, Essen 2006)

Um nur einen Ausstellungsbereich mal exemplarisch hier etwas breiter vorzustellen: Zoetrope ...

... in der Übersicht


... im Stillstand


... und in Bewegung

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