2011-08-01

CSD in FFM


Seit genau zehn Jahren, also seit 2001-08-01, gilt das Lebenspartnerschaftsgesetz im Bundesgebiet. Seitdem haben sich etwa 23000 homosexuelle Paare das Ja-Wort gegeben - und doch blieben ihnen bei der Einkommenssteuerberechnung oder bei Adoptionen die Rechte heterosexueller Paare verwehrt. Nicht nur die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, sondern auch die Organisatoren des diesjährigen Christopher-Street-Day-Demoparade in Frankfurt fordern aus Anlass des Jubiläums eine Gleichstellung aller eingetragenen Partnerschaften, unabhängig vom Geschlecht der Partner.


Auf einigen der Motivwagen wurde das offizielle Motto der Parade Einigkeit und Recht auf Gleichstellung, eine Variante der ersten Zeile der deutschen Nationalhymne Einigkeit und Recht und Freiheit, seinerseits verballhornt und beispielsweise zu Einigkeit und Recht auf Gleitgel.

Dass der FDP-Vorschlag einer Gleichstellung der Homo-Ehe fast reflexartig von CDU-Vertretern zurückgewiesen wurde, macht es für diese Gruppierung auch nicht leichter.


Überhaupt waren alle namhaften Parteien mit ihren Vertretern zu sehen. Von der Piratenpartei über die Linke und die Grünen bis hin zur SPD.


Eigentlich hatte ich mich, nichts Lautes ahnend, mit einem langjährigen Freund in der Frankfurter Innenstadt an unserem Stamm-Cafe verabredet, um wie an manch anderen Samstagnachmittagen gemütlich zu plauschen. Dröhnende Bässe, wummernde Beats und - seien wir ehrlich - auch manch ungewöhnliche Aussichten ließen uns allerdings in der ersten dreiviertel Stunde kaum zu Wort kommen.


Hier war das zweite "M" mal gerade aus der Rekihe getanzt ...


Liebhaber neckischer Uniformen bekamen Flugbegleiter ...


... und knackige Seemänner zu sehen.


Einer von 90 Ordnern für die 40 Demo-Wagen. Vielleicht sollte dieser mit dem Ordnen der Buchstaben auf seinem T-Shirt beginnen ...


Mein persönlicher Favorit: ein Gruß vom ältesten Travestieclub der Welt. Oder wo bekommt man sonst noch - außerhalb einer CSD-Parade - Männer in Röcken zu sehen, wenn nicht in irgendwelchen lächerlichen "Gottes"diensten?


Mein Resümee: Es spricht für unsere Gesellschaft, dass solche Umzüge möglich sind - und gegen unsere Gesellschaft, dass sie noch nötig sind.

1 Kommentare:

Anonymous Gleitgel meinte...

Das Recht auf Gleitgel ist ja auch eine geniale Idee. Wurde man erhört? Gibt es das Recht nun? :D

8. Juni 2016 um 19:26  

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