2012-04-07

Voll Grass

Nach der Veröffentlichung des Gedichtes von Günter Grass "Was gesagt werden muss" ist ein Sturm der Entrüstung über den Autor hereingebrochen. In dem Gedicht thematisiert er in einer eher abwägenden und sowohl Israel wie auch den Iran kritisierenden Weise den drohenden Krieg im Nahen Osten. Im scharfen Kontrast zu seinem Friedensappell stehen die Reaktionen dazu. Anstatt sich inhaltlich mit seinem Gedicht auseinanderzusetzen werden vielfach erbärmliche ad hominem-Attacken geritten. "Du bleibst SS-Mann" (Rolf Hochhuth), der "Blechtrommelspieler (lasse uns) die gleiche antisemitische Musik (wie von Hitler) hören" (Beate Klarsfeld), Grass habe sein Flakhelfer-Syndrom noch nicht verarbeitet. Allein aus solchen formalen Gründen erscheint die einseitige Kritik an seiner Person intellektuell um Stufen niedriger angesiedelt als Grass' nur zu berechtigter Friedensaufruf an alle Menschen "in dieser vom Wahn okkupierten Region".

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